Die Schachtel geritzt ist ein weiteres Projekt aus der Serie BuchbindeWerkder Buchbinderei Gschwend AG aus Bern. Sie zeigt eine andere Technik als das Fügen: Statt die Teile einzeln zusammenzusetzen, wird der Karton an den Bruchstellen angeritzt, gefalzt und in einem Stück zur Form gebracht. Das Ergebnis ist präzise, stabil und elegant. Diese Arbeit erfordert sowohl technisches Verständnis als auch Feingefühl.
Wie die geritzte Schachtel entsteht
Beim Ritzen wird der Karton entlang der späteren Falzlinien mit einem scharfen Messer leicht eingeritzt. Der Schnitt darf nicht zu tief sein. Nur so, dass das Material sauber bricht, ohne zu reissen. Danach werden die Flächen sorgfältig gefalzt und verklebt. Durch diese Technik entstehen klare Kanten und exakte Winkel, die der Schachtel ihr charakteristisches Aussehen verleihen.
Ein Projekt mit System
Die geritzte Schachtel vermittelt Grundlagen des präzisen Arbeitens und der Materialkontrolle. Schon kleine Abweichungen wirken sich auf die Passgenauigkeit aus. Wer konzentriert arbeitet, wird mit einer klaren, funktionalen Form belohnt, die in ihrer Einfachheit überzeugt.
Einsatz im Unterricht
Dieses Projekt eignet sich besonders gut, um Techniken des Rillens, Ritzens und Falzens zu vermitteln. Es schult das Auge für Linienführung und Materialverhalten und zeigt, wie durch Planung und Kontrolle ein professionelles Ergebnis entsteht.
Fazit
Die geritzte Schachtel verbindet Technik und Gestaltung auf eindrückliche Weise. Sie ist ein hervorragendes Beispiel dafür, dass Präzision kein Selbstzweck ist, sondern die Grundlage für Ästhetik und Funktion.